Tier- und Umweltschutz auf Teneriffa


Bereits zum 3. Mal fanden die im Schulprogramm der Grund- und Gemeinschaftsschule Stecknitz fest verankerten Herausforderungen statt. Schülerinnen und Schüler des gesamten 8. Jahrganges wählten eine passende Heraus-forderung aus und bewarben sich dafür. Für 12 der rund 100 Schülerinnen und Schüler ging es dann nach einer langen Vorbereitungszeit mitten in der Nacht am 07.09.14 nach Berlin zum Flughafen und von dort aus nach Teneriffa. Auf Teneriffa angekommen, erwartete uns Familie Gonzalez mit einem riesigen und einladenden Willkommensschild. Sofort fühlten wir uns „Herzlich aufgenommen“.  Es war bereits das zweite Mal, dass wir diese Herausforderung im Tierheim von „aktion tier“ durchführen durften. Endlich im Tierheim angekommen, wurde den Kindern die Einrichtung gezeigt und alle waren begeistert. Einige Schüler sagten, dass es wie eine schöne Oase mitten in einer steinigen Landschaft aussieht. Kleine Blockhütten dienten als Schlaflager, die alle sehr liebevoll eingerichtet wurden. Nachdem die Schülerinnen und Schüler ausgepackt hatten, ging es endlich zu den Hunden. Man konnte an den Gesichtern der Kinder erkennen, dass sie von der hohen Anzahl der Hunde und der enormen Lautstärke beeindruckt waren. Jeder durfte sich einen Hund als Partner aussuchen und in der großen Gruppe gingen wir mit dann an den Strand. Voller Begeisterung wurde sich mit den Hunden beschäftigt, dazu zählte zum Beispiel auch ein Sprung ins kühle Nass sowie das Führen der Vierbeiner an der Leine.

Durch das ungewohnte Klima und das Laufen in der Sonne waren alle sehr erschöpft. Daraufhin wurden wir von Familie Gonzalez mit einem Ausflug an einen nahegelegenen Naturpool überrascht. Da dieser Strand normalerweise nur von Einheimischen genutzt wird, blickten uns viele erstaunte Gesichter entgegen. Sofort wurden wir aber von den sehr freundlichen Kanaren über die Gefahren im Wasser aufgeklärt. An den vielen Steinen im Wasser befanden sich Seeigel, sodass wir uns nur schwimmend im Wasser bewegen sollten. Der krönende Abschluss unseres ersten Tages war eine üppige Mahlzeit und ein Lagerfeuer zum näher Kennenlernen. In den folgenden 14 Tagen hatten die Schülerinnen und Schüler verschiedenste Herausforderungen zu bewältigen. Nicht jede Aktivität brachte alle an ihre Grenzen, jedoch waren die Unternehmungen so unterschiedlich gestaltet, dass jeder einzelne individuell herausgefordert wurde. Zu den von Familie Gonzalez geplanten und von „aktion tier“ gesponserten Aktionen gehörten unter anderem der fast tägliche Theorieunterricht, das Zumbatraining und der Selbstverteidigungskurs. Des Weiteren eine Fahrt in den Norden nach La Esperanza, um dort wie Tarzan in den Pinien zu schweben. Einige Kinder zuckten bei dem Anblick der zu bewältigenden Höhen zusammen und äußerten, dass sie sich niemals so hoch hinauf trauten. Nach gutem Zureden schafften dann aber doch alle den Kletterparcour und Pascal Timpen und Maxim Bahr erreichten sogar den höchsten Schwierigkeitsgrad.

An einem anderen Tag ging es für die gesamte Truppe zu einem Kamel Park. Hier mussten die Schülerinnen und Schüler ihr reiterliches Können zeigen und konnten gleichzeitig das Erlernte aus dem Theorieunterricht anwenden. Der abendliche Besuch in der Burg von San Miguel sorgte für große Begeisterung. Hier konnten sie nicht nur eine Burg besichtigen, sondern die Ritter und Tiere hautnah erleben. Während der anschließenden Ritterspiele mussten sie ihr Abendessen, welches aus Suppe, Hähnchen und Kartoffeln bestand, ohne Besteck zu sich nehmen. Der krönende Abschluss dieses erlebnisreichen Tages bestand aus einer Capoeira – Show. Eine der wichtigsten Unternehmungen war eine Fahrt mit den Hunden nach Las Americas, um dort Tierschutzaufklärung zu betreiben. Dies war für die Meisten eine riesengroße Herausforderung, da sie fremde Menschen in einer unbekannten Sprache um Spenden baten. Vor allem für die eher zurückhaltenden Kinder, war dies eine schwer zu bewältigende Aufgabe. Hervorzuheben waren hier vor allem Nils Viereck und Maxim Bahr. Um auf uns aufmerksam zu machen, trugen die Kinder ihre zuvor selbst gestalteten T-Shirts.

Nicht nur außerhalb des Tierheimes waren die Schülerinnen und Schüler tätig, sondern auch auf dem Gelände von „aktion tier“ wollten sie sich nützlich machen. Die Hauptarbeit in einem Tierheim liegt natürlich darin, die Hundehäuser und die Außengehege zu säubern. Wie die Schülerinnen und Schüler gleich bei der ersten Begegnung bemerkten, handelte es sich ja nicht nur um wenige, sondern um ca. 200 Hunde. Das bedeutete mehrere Stunden Arbeit. Aber nicht die körperliche Anstrengung forderte bei den Kindern große Überwindung, sondern eher die Gerüche, die ihnen in den Hundehäusern entgegenkamen und das Wegmachen der Hundehaufen. Aber durch die liebevolle Anleitung der Mitarbeiter, bekamen sie das ganz schnell in den Griff und waren auch motiviert bei der Sache. Während ihrer Arbeit und Aufenthaltes auf dem Gelände, fiel den Kindern auf, dass sich an einigen Stellen ein bisschen Farbe gut machen würde. Wenige Tage später, schritten sie zur Tat.

Zu einer großen körperlichen Herausforderung gehörte eine aufregende 3,5 stündige Bergabwanderung in die Schlucht von Masca. Hier stießen besonders Michelle Leipold und Joshua Ladwig an ihre persönlichen Grenzen. Hierbei erkannte die Gruppe, dass es ganz besonders auf gegenseitige Rücksichtnahme und Unterstützung ankam, damit alle gemeinsam die Piratenbucht erreichen konnten. Die Belohnung für die Anstrengung war ein Herumtollen im wellenreichen Atlantik. Die Schülerinnen und Schüler hatten Glück, zurück ging es mit einem Boot nach Los Gigantes.

Zum Thema Umweltschutz stand ein Besuch des I.T.E.R. Geländes an(Technologisches Institut für erneuerbare Energien). Die Kinder wurden hier auf einfache Art und Weise mit der Nutzung von Sonnen- und Windenergie bekannt gemacht. Der Höhepunkt der Führung war die Besichtigung des Inneren der Gondel eines Windkraftrades.

 

Auch geschichtliche Themen standen auf dem Programm. Sie besuchten einen ethnologischen Park, wo sie die Pyramiden von Güimar besichtigen und kennenlernen konnten. Sie bekamen einen theoretischen und praktischen Einblick in die Arbeit eines Archäologen und das eine Pyramide nicht immer die Form eines Prismas haben muss.Bei diesem Besuch ist besonders Leon Neumann mit seinen hervorragenden Kenntnissen über dieses Thema zu benennen.

Interessant war auch die Besichtigung der Miniaturstadt in Pueblo Chico und beeindruckend die Fahrt zum El Teide hoch. Der Höhepunkt unserer Herausforderung stand am vorletzten Tag an. Es ging zum Schnorcheln nach  Los Christianos. Hier lernten die Schülerinnen und Schüler, auf, die für sie noch unbekannte Art und Weise, die Unterwasserwelt Teneriffas kennen. Die Begeisterung stand den Kindern danach im Gesicht geschrieben.


Am Abreisetag präsentierte die Gruppe noch ihre selbst zusammengestellte Zumba Choreografie, sammelte am nahegelegenen Steinstrand Müll, der dort leider in Massen zu finden ist und überreichte Familie Gonzalez ein kleines Dankschön.

 

Wir wollen auch die Schülerinnen und Schüler zu Wort kommen lassen, was für sie die größte Herausforderung in den 14 Tagen war. Nils Viereck: „Einr große Herausforderung bei „aktion tier“ war, das Hundekäfige sauber machen, da ich Angst vor Hunden habe." Maxim Bahr: „Eine besonders schöne Erfahrung bei „aktion tier“ war für mich, mein persönlicher Erfolg, dass ich fremde Menschen angesprochen und Spenden erhalten habe.“

 

Ein ganz großes Dankeschön geht an den Vorstand und an den gesamten Verein „aktion tier“, ohne den dies alles nicht möglich gewesen wäre. Die Kinder hatten dank des Vereins die Möglichkeit, eine einmalige Erfahrung zu machen und jeder konnte sich seiner persönlichen Herausforderung stellen und sie meistern.

Ebenfalls möchten wir uns bei Familie Gonzalez und den Mitarbeitern des Tierheims auf Teneriffa für die liebevolle Betreuung, die Unterstützung während der gesamten 14 Tage und für die herzliche Aufnahme bedanken.